Anlässlich des 25. Jahrestages der Katastrophe von Tschernobyl haben am Ostermontag (25. April 2011) deutschlandweit mehr als 120.000 Menschen für den schnellstmöglichen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. An insgesamt 12 Atomstandorten machten die Teilnehmer/innen des Tschernobyl-Aktionstages klar, dass sie das angebliche „Restrisiko“ – gerade auch vor dem Hintergrund des aktuellen Reaktorunglücks von Fukushima – nicht länger akzeptieren wollen. In ganz Deutschland hatten sich Atomkraftgegner/innen versammelt und sich dann mit Bussen, Autos, Fahrrädern oder Treckern auf den Weg gemacht.
In Braunschweig gab es verschiedene Treffpunkte, die als Ausgangsstation insbesondere für diverse Fahrrad-Konvois dienten. Angesichts des herrlichen Frühlingswetters war die Anreise zum regionalen Veranstaltungsort Schacht Konrad in frischer Luft und mit netten Gleichgesinnten trotz des traurigen Anlasses eine wahre Freude. Wir GRÜNEN hatten am Kohlmarkt eine eigene „Haltestelle“ eingerichtet und starteten um 12.30 Uhr in Richtung Salzgitter, umsichtig und ortskundig angeführt von unserem Vorstandsmitglied Jutta Plinke und unserem Ratsherrn Burkhard Plinke. Als wir gegen 14.00 Uhr am Ziel ankamen, bot sich uns ein überwältigender Anblick: Tausende von Menschen aller Generationen und unterschiedlichster Bevölkerungsgruppen waren zum Veranstaltungsort gekommen, um für die Abschaltung aller Atomkraftwerke und den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland und weltweit zu demonstrieren. Viele von ihnen hielten die bekannten gelben Fahnen mit der Aufschrift „Atomkraft? Nein Danke“ in den Händen.
Fotos von allen Standorten (Biblis, Brunsbüttel, Esenshamm, Grafenrheinfeld, Grohnde, Gronau/Ahaus, Gundremmingen, Krümmel, Lubmin, Neckarwestheim, Philippsburg und Salzgitter/Schacht Konrad): http://www.flickr.com/photos/61978050@N02.
Mehr Infos zum Aktionstag: www.tschernobyl25.de.
Weitere Proteste in Deutschland: Die Anti-AKW-Bewegung hat für die nächsten Wochen bereits weitere Proteste angekündigt. Am 28. Mai 2011 – bevor die Bundesregierung ihren Atom-Fahrplan beschließt – werden in 20 Städten im ganzen Land Großdemonstrationen stattfinden. Darüber hinaus planen unterschiedliche Gruppen und Organisationen zum Ende des sog. „Moratoriums“ Blockaden von Atomanlagen.
Hintergrundinfos zur Atomdebatte: ZEIT-Dossier „Der Poker um 17 Atommeiler“ vom 24.03.2011 (http://www.zeit.de/2011/13/DOS-Atompolitik). Dieses ZEIT-Dossier zum Atompoker auf Bundesebene liest sich teilweise wie ein Krimi. Interessant ist insbesondere der Hinweis auf den Missbrauch des Themas Klimawandel für die Kampagne der Atomlobby zur Verlängerung der AKW-Laufzeiten (also zum „Ausstieg aus dem Ausstieg“).
Artikel kommentieren