Sympathie für „Transe“ OB Gert Hoffmann beim CSD

Bundestagskandidat Helmut Blöcker (re.) mit der von attac gestalteten Hoffmann-Transe
Bundestagskandidat Helmut Blöcker (re.) mit der von attac gestalteten OB Hoffmann-Transe

Sommerlochfestival und Christopher Street Day (CSD) in Braunschweig, das ist Zeit für Kultur, Buntes, Vielfältiges, ja und für Politik. Beim CSD geht es um den Ausbau der Rechte und der Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgendern.

Der Grüne Bundestagskandidat Helmut Blöcker ließ sich diese Gelegenheit nicht nehmen und stattete dem CSD einen umfangreichen Besuch ab. Hier seine persönlichen Eindrücke vom Geschehen:

Ich war ab Mittag am Stand der Grünen auf dem Domplatz. Direkt neben unserem Stand war der Stand der Nicht-Regierungsorganisation attac, deren Mitglied ich auch bin. Die Braunschweiger attacies hatten an ihrem Stand offensichtlich einen Knüller produziert. Da war eine wunderbar aufgebrezelte Transe (als Standfigur) zu sehen. Das leicht verfremdete Gesicht stammte von Braunschweigs CDU-Oberbürgermeister Gert Hoffmann. Die attacies waren ganz friedlich mit ihm umgegangen: „OB Hoffmann toll“ stand da groß und fett auf einem Schild. Bei genauem Hinsehen wurde der positive Akzent jedoch stark gemildert: „Wir fänden OB Hoffmann auch als Transe toll! …wenn er nicht halb Braunschweig verkauft hätte, ein Kriegsschiff adoptiert hätte, Bürgerbeteiligung missachten würde …“ Ich war so gefangen von der Gesamterscheinung, dass ich der Sympathieträgerin spontan etwas von meinem selbst gebackenen Muffin anbot. Ansonsten war es höchst interessant, die Massen an Braunschweiger Bürger zu beobachten, wie sie auf die ungewöhnliche Person reagierten.

Abends war ich als Braunschweiger Bundestagskandidat der Grünen mit meinen Mittbewerbern zum gemeinsamen Interview auf der Bühne. Auf die Frage an mich, wie es um die Akzeptanz von Lesben, Schwulen und Transgendern in Braunschweig stünde, verwies ich auf meine Beobachtungen um die OB-Transe. Fast alle Passanten, unter denen sicher auch viele CDU-Anhänger waren, mussten breit grinsen oder gar laut lachen. Ich beschrieb dies als gutes Zeichen in unserer Region für Toleranz und damit für Akzeptanz von individuellen Lebensplanungen. Ich hoffe und vermute, dass Herr Hoffmann die sympathische Form der politischen Kritik ebenfalls weltläufig hinnimmt und damit ein Zeichen für Toleranz sendet.

Richtig am Ziel werden wir in der Region in puncto Toleranz aber erst sein, so fügte ich auf der Bühne hinzu, wenn wie selbstverständlich auch mal eine Lesbe mit türkischem Hintergrund zur Oberbürgermeisterin gewählt würde.“