Stadionausbau auf Kosten der Stadt? Lebhafte Diskussion beim DGB

DGB Podiumsdiskussion 25.01.11-Publikum neuNur noch anderthalb Wochen bis zur Bürgerbefragung am 06.02.2011 – die Veranstaltungen im Vorfeld häufen sich. Am Dienstag (25.01.2011) fand im Gewerkschaftshaus die bislang spannendste statt. Auf Einladung des DGB diskutierten Vertreter/innen aller Parteien über ihre Position zur umstrittenen Finanzierung des Stadionausbaus mit städtischen Mitteln. Mit dabei (und auf dem Foto unten v.l.n.r. zu sehen) waren Manfred Pesditschek für die SPD, Holger Herlitschke für die GRÜNEN, Heiderose Wanzelius für die BIBS, Udo Sommerfeld für die LINKEN, Prof. Dr. Ulrich Klages für die FDP und Klaus Wendroth für die CDU.

Der Vortragssaal war gerappelt voll, über 150 Interessierte waren gekommen, darunter viele Eintracht-Fans. Es wurde leidenschaftlich gestritten und gerungen, denn bei diesem Thema sind bekanntlich starke Emotionen im Spiel. Deutlich wurde, welche Ratsfraktionen die Verwendung von Steuergeldern in Millionenhöhe für den Einbau von VIP-Logen und Business-Sitzen im Eintracht-Stadion unterstützen (CDU und SPD) und welche nicht (GRÜNE, LINKE und BIBS – die FDP äußerte sich nicht sehr konkret, steht aber dem Vorhaben bekanntermaßen ebenfalls kritisch gegenüber).

DGB Podiumsdiskussion 25.01.11-Podium a neuDer GRÜNE Fraktionsvorsitzende Holger Herlitschke (2.v.l.) wies in der Debatte auf einen entscheidenden Punkt hin: Solange die Stadt Braunschweig aufgrund der politischen Vorgaben der schwarz-gelben Ratsmehrheit und ihres CDU-Oberbürgermeisters mit dem Sozialbereich ihr ureigenes „Kerngeschäft“ vernachlässige und sich beispielsweise nicht ausreichend um arme Kinder und Familien kümmere, könne nicht ernsthaft öffentliches Geld für den weiteren Stadionausbau ausgegeben werden (bekanntlich wurde ja gerade erst die Nordkurve für über sieben Millionen Euro überdacht). Aus Sicht der GRÜNEN muss zunächst einmal die soziale Schieflage, die sich Jahr um Jahr in den Haushaltsbeschlüssen von CDU und FDP widerspiegelt, beseitigt werden, bevor man öffentliche Mittel in nicht-existentielle Projekte wie den Stadionausbau stecken kann.

Weitere Informationen zu dieser DGB-Veranstaltung und zum Thema „Stadionausbau auf Kosten der Stadt?“ sind hier zu finden:

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Entnimm Weiteres bitte der Datenschutzerklärung.