Auf massive Kritik stößt die Verwaltungsvorlage zur Errichtung der „Stiftung Residenzschloss Braunschweig“ bei der GRÜNEN Ratsfraktion. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und kulturpolitische Sprecherin Dr. Elke Flake kündigte an, dass ihre Fraktion die Vorlage am 17. Februar 2009 im Rat ebenso ablehnen werde wie bereits am 10. Februar 2009 im Verwaltungsausschuss (VA):
„Zum einen verursacht die Schloss-Stiftung hohe dauerhafte Folgekosten. Die Stadt Braunschweig soll sich nicht nur dazu verpflichten, 50.000 € Gründungskapital und insgesamt 200.000 € zusätzliches Stiftungskapital bereitzustellen.“ „Darüber hinaus soll sie auch noch die Stelle eines Kurators für das Schlossmuseum sowie Ausstellungs-, Betriebs- und Mietkosten finanzieren. Summa summarum macht das 250.000 bis 300.000 € jährlich und zwar zeitlich unbegrenzt! Hinzu kommen bekanntlich noch die hohen städtischen Investitionen (bis zu 700.000 €) in die bauliche Herrichtung des Museums – fürwahr ein Fass ohne Boden!
Äußerst problematisch ist zum anderen die fehlende demokratische Kontrolle der maßgeblich aus Steuergeldern finanzierten Stiftungsarbeit. Dem Stiftungsvorstand sollen lediglich der städtische Kulturdezernent Wolfgang Laczny, der Direktor der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz Tobias Henkel (Stiftungsratspräsident: Dr. Gert Hoffmann) und Richard Borek angehören. Allein diese drei sollen für die Genehmigung des Konzepts der Dauerausstellung sowie der Ausstellungsplanung zuständig sein.
Bedauerlicherweise versucht die Verwaltung, diese Fakten zu verschleiern, indem sie die Informationen zur geplanten Trägerstiftung – die im Finanz- und im Kulturausschuss noch heiß diskutiert wurden – einfach als „zum jetzigen Zeitpunkt nicht relevant“ aus der Vorlage für VA und Rat streicht und sich auf die weniger aussagekräftigen Informationen zur Förderstiftung beschränkt. Doch die finanziellen und ideellen Auswirkungen der anvisierten Umwandlung der Förderstiftung in eine Trägerstiftung sind nun einmal in der Welt und lassen sich nicht einfach ausblenden.“