Stellungnahme von Cristina Antonelli-Ngameni
Am 5. März 2023 (So.) ist es in dem städtischen Gebäude Kleine Burg 2-4 zu einem rassistischen Vorfall gekommen. Dies wurde am 9. März 2023 (Do.) bekannt.
Atakan Koçtürk, der Sprecher des Stadtschülerrates (SSR) wurde in den Räumen des SSR von einem Wachmann erst rassistisch beleidigt und dann mit Hilfe der Polizei aus dem Gebäude gewiesen. Zuvor hatten die Beamten dem SSR-Sprecher die Schlüssel abgenommen und an den Mitarbeiter der privaten Sicherheitsfirma übergeben.
Die Stadt Braunschweig hat mittlerweile zu diesem Vorfall Stellung genommen (siehe „Vorfall in städtischem Gebäude: Stellungnahme der Stadt BS“ vom 9. März 2023).
Vor diesem Hintergrund erklärt die Grüne Ratsfrau und Bürgermeisterin Cristina Antonelli-Ngameni (Sprecherin für Vielfalt und Integration):
„Wir sind sehr bestürzt über das, was am Sonntag in der Kleinen Burg geschehen ist. Unseres Erachtens handelt es sich eindeutig um einen rassistischen Vorfall, der völlig inakzeptabel ist. Die deutliche Reaktion der Stadt Braunschweig begrüßen wir daher sehr. Es ist gut und richtig, dass die Verwaltung den Vorfall schnellstmöglich lückenlos aufklären und die erforderlichen Konsequenzen ziehen will. Auch wenn die Sicherheitsfirma nicht ausreichend informiert wurde, hätte der Wachmann den SSR-Sprecher nicht so behandeln dürfen, wie er es getan hat.
Längst nicht alle Vorfälle dieser Art werden bekannt. Es dürfte eine hohe Dunkelziffer und viele Vorfälle geben, die nicht öffentlich werden, auch hier in Braunschweig. Der Vorfall in der Kleinen Burg stellt u. E. nur die Spitze des Eisbergs dar. Bei Diskriminierung jedweder Art – insbesondere rassistischer – müssen wir genauer hinsehen und dürfen diese nicht tolerieren. Wir erwarten, dass Polizist*innen und andere Sicherheitskräfte besser geschult werden, um Diskriminierung und Rassismus in unserer multikulturellen Gesellschaft zu vermeiden. Im Falle der Polizei ist dies ein Thema für unsere Braunschweiger Landtagsabgeordneten. Private Sicherheitsfirmen, die kommunale Liegenschaften bewachen, müssen von unserer Stadtverwaltung in die Pflicht genommen werden. Dem Statement der Pressestelle sollten also Taten folgen!“
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