Morsleben – das unbekannte Endlager

Kundgebung in Morsleben am 24.10.09
Kundgebung in Morsleben am 24.10.09

Asse II, das Endlager bei Remlingen und Schacht Konrad als geplantes Endlager in Salzgitter sind vielen bekannt, aber Morsleben, damit kann kaum ein Mensch etwas verbinden. Morsleben liegt in Sachsen-Anhalt in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze, gleich hinter Helmstedt. Auch hier befindet sich ein ehemaliges Salzbergwerk, in das Atommüll eingelagert wurde. Seit 1971 wurde dort Atommüll der DDR eingelagert und von 1990 bis 1998 dann Atommüll aus ganz Deutschland, der weitaus größte Teil davon aus Atomkraftwerken der „alten“ Bundesländer. Insgesamt liegen dort mehr als 36.000 m³ Atommüll aller Art, teil „ordentlich“ gestapelt, teils „verstürzt“.

Die Einsturzgefahr ist wesentlich größer als bei der Asse, es bröckelt an allen Ecken und Enden. Nun wird versucht, am relativ unbekannten Standort Morsleben selbst hinter die bisherigen Standards für ein Endlager zurückzugehen. Zu diesen Standards gehört die grundsätzliche geologische Eignung eines Standorts. Obwohl die geologische Beschaffenheit in Morsleben ungeeignet ist, soll hier durch aufwendige bauliche Maßnahmen mit Salzbeton eine mehrtausendjährige Standsicherheit erst hergestellt werden.

Vom 22. Oktober bis zum 21. Dezember 2009 können nun Einwendungen gegen das Schließungskonzept gemacht werden. Die wichtigsten Punkte sind:

  • Langzeitsicherheit

  • Sofortige Auslagerung der hochaktiven Abfälle

  • Einbeziehung aller Stilllegungsvarianten

  • Einrichtung einer Begleitgruppe zu Betrieb und Stilllegung wie bei Asse II

Eine Mustereinwendung findet sich hier: http://www.morsleben-kampagne.de/images/stories/material/sammeleinwendung.pdf

Spenden mit Angabe „Morsleben-Kampagne“, bitte auf das Konto 7 215 270 der BI Morsleben bei der Nord-LB, BLZ 250 500 00 (Gemeinnützigkeit ist anerkannt, Steuerbescheinigung wird ausgestellt).

Atommüll ist das Hauptthema unserer nächsten, wie gewöhnlich öffentlichen Mitgliederversammlung am 19.11.2009 (Donnerstag), 19.30 Uhr, in der Brunsviga, Karlstr. 35, zu der wir alle Interessierten herzlich einladen.