Millenium-Schuttberg: Infoveranstaltung im Rathaus

Soll begr?nt und neu modelliert werden: Der "Millenium"-Schuttberg am Madamenweg
Soll begrünt und neu modelliert werden: Der "Millenium"-Schuttberg am Madamenweg

Am letzten Dienstag (09.06.2009) war es endlich soweit: Die von den GRÜNEN im Bezirksrat 310 Westliches Ringgebiet vor einem Jahr beantragte und dort auch mehrheitlich beschlossene städtische Informationsveranstaltung zum „Millenium“ fand nach längerem Zögern der Verwaltung nun doch statt. Zahlreiche Anwohner/innen und einige Bezirksratsmitglieder (darunter Peter Rau und Barbara Schulze von den GRÜNEN) hatten sich im Großen Sitzungssaal des Rathauses eingefunden, um zu erfahren, welche Schadstoffbelastung von dem überdimensionierten Schuttberg am Madamenweg und der darunter liegenden ehemaligen Hausmülldeponie tatsächlich ausgeht. Viele waren sicherlich auch gekommen, um zu hören, was nach dem Willen der Verwaltung denn nun aus dem „Tafelberg“ am Rande des Westparks werden soll.

Moderiert wurde die Informationsveranstaltung von Stadtbaurat Wolfgang Zwafelink. Dieser war in Begleitung mehrerer städtischer Mitarbeiter/innen erschienen, die nacheinander zu den Aspekten Baurecht, Umweltsituation, Planungsstand und -varianten Stellung nahmen. Im Hinblick auf die Umweltsituation – also die Belastung von Wasser, Boden und Luft durch Schadstoffe – wurde eindeutig Entwarnung gegeben. Es gebe trotz der (vorübergehenden) Ablagerung von Asbest-Zement und Buchler-Abriss keinerlei Gefährdung für die Umwelt, die Grundwasserqualität sei „entspannt“ und eine höchstens jährliche Kontrolle des „Austragsverhaltens“ notwendig. Erfreulich auch die aktuellen Ankündigungen zum Planungsstand: Nach mittlerweile 11 Jahren nimmt die Verwaltung Abstand von dem Wunschtraum des Grundstückeigners Werner Lindemann, auf dem „Millenium“-Gelände ein „Amphitheater“ zu errichten. Die GRÜNEN im Bezirksrat 310 und im Rat hatten die Aufgabe des „Millenium“-Projekts (Freilufttheater am Madamenweg) bereits vor einem Jahr beantragt, waren damit in den politischen Gremien aber bislang nicht durchgedrungen. Jetzt bekommen sie Unterstützung von der Fachverwaltung.

Anstelle der ursprünglich geplanten Open Air-Arena soll nun ein begrünter und modellierter Hügel entstehen, der sich nach Ansicht der Verwaltung optisch harmonischer in die Umgebung einfügen würde. Präsentiert wurden drei Planungsvarianten: 1. die Variante Begrünung ohne Modellierung (Minimallösung), 2. die Variante Begrünung mit leichter Modellierung, 3. die Variante Begrünung mit stärkerer Modellierung – wobei Modellierung immer bedeutet, dass Schutt umgelagert werden muss, was zu einer erneuten Staub- und Lärmbelastung führen dürfte.

In der sich anschließenden Fragerunde meldeten sich viele betroffene Anlieger/innen zu Wort. Dabei wurde u. a. deutlich, dass es noch keine abschließende Meinung der Verwaltung zu dem illegal errichteten, aber dennoch geduldeten Parkplatz am Ganderhals gibt. Betont wurde seitens des Stadtbaurates auch noch einmal, dass der Deponie-Betreiber nicht die genehmigte absolute Höhe des Schuttberges, sondern „nur“ die genehmigte Schuttmenge – und zwar um das Doppelte – überschritten habe. Diese massive Volumen-Überschreitung ist es auch, die eine „Legalisierung der Situation“ so fragwürdig erscheinen lässt. Nach Ansicht der GRÜNEN steht sie jedenfalls im Widerspruch zum allgemeinen Rechtsempfinden.