Mehr Radtourismus: GRÜNER Antrag einstimmig beschlossen

Radfahrer/innen im Prinzenpark

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Trotz des schärfer werdenden Kommunalwahlkampfes gibt es Initiativen, die im Rat einvernehmlich und über alle Parteigrenzen hinweg beschlossen werden. Zu erleben war dies bei der Ratssitzung am Dienstag (28. Juni 2011), als es um unseren Antrag „Mehr Radtourismus in Braunschweig“ ging. Vorgestellt und begründet wurde dieser Antrag von unserem Ratsherrn Burkhard Plinke, der darauf verwies, dass das Thema Radtourismus bislang (z. B. im Wirtschaftsausschuss) leider auf weitgehendes Desinteresse gestoßen sei. Doch nun mochte selbst die CDU bei dem genannten Thema nicht mehr länger abseits stehen – und so kam es erfreulicherweise zu folgendem einstimmigen Beschluss:

„Die Stadt Braunschweig wird eine Strategie entwickeln und umsetzen, die zum Ziel hat, dass Braunschweig in den nächsten Jahren deutlich attraktiver für Radtouristen wird.

Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt Braunschweig in enger Abstimmung und Kooperation mit den anderen Kommunen im Gebiet des Zweckverbandes Großraum Braunschweig an der Entwicklung einer regionalen Strategie zur Förderung des Radverkehrs und des Radtourismus.

Eine solche Strategie soll dabei unter anderem folgende Aspekte beinhalten:

1. Langfristiges Investitionsprogramm für den Radverkehr

Die Schaffung einer für den Radtourismus attraktiven touristischen Infrastruktur (z. B. die bauliche Verbesserung des Radwegenetzes und der Radfernwege, die Förderung von Bett & Bike-Unterkünften und fahrradfreundlicher Gastronomie, das Aufstellen von abschließbaren Fahrradboxen in der Innenstadt und in der Nähe touristischer Ziele).

Die optimierte Vernetzung der Verkehrsarten Bahn, ÖPNV und Rad (z. B. durch die Verbesserung der Fahrradmitnahmemöglichkeit und die Optimierung der Abstellanlagen an wichtigen Nahverkehrspunkten).

Die Schaffung sicherer und attraktiver Radverkehrsverbindungen zwischen den einzelnen Kommunen im Gebiet des Zweckverbands Großraum Braunschweig mit dem Ziel eines gemein-samen regionalen Radverkehrsnetzes.

2. Marketingstrategie für den Radtourismus in der Stadt Braunschweig und der Region

Die bessere Vermarktung der bereits durch Braunschweig führenden Radfernwege (Weser-Harz-Heide-Radweg, West-Ost-Radweg).

Die Konzeption, Realisierung und Vermarktung neuer touristischer Radrouten und Radrundwege in Braunschweig und der Region.

Begründung:

Die Bedeutung des Radverkehrs hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Zum einen haben viele Kommunen längst die intensive Förderung des Radverkehrs als umweltfreundliches Verkehrsmittel zur Maxime politischen Handelns erklärt. Zum anderen nimmt der Radverkehr eine immer größer werdende wirtschaftliche Rolle ein. So handelt es sich beim Radtourismus um einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftszweig, dem von Experten noch größeres Wachstumspotential attestiert wird. Die Stadt Braunschweig nutzt das Potenzial, dass sich hier bietet, bislang nur in unzureichendem Umfang aus.

Gesteigert werden kann dieses Potenzial noch, wenn die Stadt Braunschweig nicht isoliert handelt, sondern in enger Abstimmung mit den umliegenden Kommunen die Ausarbeitung einer gemeinsamen Strategie für die Bildung einer Radtourismusregion initiiert.

Profitieren werden jedoch nicht nur die Kommunen durch einen Anstieg der Besucher- und Übernachtungszahlen sondern auch die Menschen in der Region selbst, denen auf diesem Weg ebenfalls eine verbesserte Radverkehrsinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden kann. So kann zum Beispiel die Ausweisung von Ausflugsrouten und Rundfahrten auch für viele Einheimische ein attraktives Angebot darstellen.“

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