Einstimmiger Beschluss des GRÜNEN Antrags im Jugendhilfeausschuss stärkt Kindertagespflege
Die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat im Jugendhilfeausschuss (JHA) einen Antrag eingebracht, um mehr Klarheit und Sicherheit für Kinder und Eltern beim Übergang von der Kindertagespflege in die Kita zu schaffen. Hintergrund war, dass die bisherige, über viele Jahre bewährte Praxis der Stadt, eine Betreuung in der Kindertagespflege bis zum Beginn des neuen Kita-Jahres zu ermöglichen, zuletzt nicht mehr in allen Fällen gewährleistet wurde. Für Familien entstand dadurch die Sorge, Kinder müssten schon unmittelbar nach ihrem 3. Geburtstag in eine Kita wechseln, auch wenn in der Wunsch-Kita kein Platz frei wäre.
Dr. Elke Flake, als Ratsfrau seit Jahrzehnten in der Kinder- und Jugendhilfe engagiert, führt dazu aus: „Mit dem gestern einstimmig angenommenen Beschluss ist nun klar geregelt: Kinder, die zwischen dem 1. Februar und dem 1. August eines Jahres drei Jahre alt werden, können auf Wunsch ihrer Eltern in der Tagespflege bleiben. Und zwar bis zum Start des neuen Kita-Jahres am 1. August, wenn in der gewünschten Kita (Erst- oder Zweitwunsch) kein unterjähriger Platz zur Verfügung steht. Die Stadt übernimmt in dieser Zeit die Kosten der Betreuung. Damit schaffen wir ein Stück weit die ungleiche Behandlung von Krippe und Kindertagespflege ab, denn in der Krippe war auch weiterhin der Wechsel erst zum neuen Kita-Jahr möglich.“
Der Antrag stützt sich auf das Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII), das Betreuungsformen in Tagespflege und Kita gleichstellt sowie auf fachliche Einschätzungen, die deutlich machen: Mehrfache, kurzfristige Wechsel belasten Kinder und widersprechen dem Grundsatz von Stabilität und verlässlichen Bindungen.
Elke Flake betont weiter: „Kinder brauchen Sicherheit und Stabilität – keine abrupten Wechsel in kürzester Zeit. Mit dem gestrigen Beschluss schaffen wir klare Regelungen und geben Eltern und Tagespflegepersonen die nötige Planungssicherheit.“
Auch Bianca Braunschweig, Ratsfrau und Mitglied im JHA, unterstreicht die Bedeutung: „Wir freuen uns sehr über diesen Beschluss. Kinder sollen dort bleiben dürfen, wo sie sich sicher und geborgen fühlen und nicht mitten im Jahr aus ihrem vertrauten Umfeld gerissen werden. Für viele Familien bedeutet das endlich Klarheit und Erleichterung nach Monaten voller Unsicherheit. Vor allem aber ist das ein wichtiges Zeichen: Politik kann zuhören, nachsteuern und Lösungen finden. So stellen wir das Kindeswohl über Bürokratie.“
Mit dem Beschluss endet eine Praxis, die viele Familien verunsichert hat: Ein Kind sollte für wenige Monate eine Kita besuchen – mit neuem Umfeld und neuen Bezugspersonen –, um dann erneut wechseln zu müssen. Solche mehrfachen Übergänge sind nach Auffassung der GRÜNEN nicht im Sinne des Kindeswohls.
Felix Bach, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion abschließend: „Wir als GRÜNE Ratsfraktion danken allen Fraktionen für die breite Unterstützung und der Verwaltung für die offene und lösungsorientierte Begleitung. Gemeinsam ist so ein einstimmiges Signal gelungen, dass das Vertrauen in die Kindertagespflege stärkt und Familien mehr Sicherheit gibt.“
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