Keine Zwangswechsel nach dem 3. Geburtstag – Kinder brauchen Stabilität!

Elke Flake

Mit einem Antrag im Jugendhilfeausschuss (JHA) setzt sich die GRÜNE Ratsfraktion dafür ein, dass Kinder auch nach ihrem 3. Geburtstag bis zum Beginn des Kita-Jahres in ihrer vertrauten Tagespflege bleiben dürfen, wenn in der gewünschten Kita oder Eltern-Kind-Gruppe kein Platz frei ist.

Bislang war das in Braunschweig gängige Praxis. Erst durch eine neue, restriktive Auslegung der Verwaltung sollen Kinder nun sofort aus der Tagespflege herausgelöst und in eine Übergangseinrichtung geschickt werden, selbst wenn klar ist, dass wenige Monate später ein weiterer Wechsel in die eigentliche Wunsch-Kita folgt.


„Diese Änderung ist kontraproduktiv und schafft extreme Unsicherheit bei den Eltern. Familien wissen nicht, ob und wo ihr Kind für die Übergangsmonate betreut wird. Das bedeutet: zweimal Eingewöhnung in kürzester Zeit, zweimal Abschied von vertrauten Bezugspersonen und jede Menge Stress für Kinder und Eltern. Das ist pädagogisch unsinnig und widerspricht eindeutig dem Kindeswohl“, kritisiert Dr. Elke Flake, GRÜNE Ratsfrau und Mitglied im JHA.

Der GRÜNE Antrag fordert: Wenn bis zum 1. August kein Platz in der Wunsch-Kita (Erstwunsch oder Zweitwunsch) frei ist, sollen Kinder wie bisher in der Tagespflege bleiben dürfen. Die Stadt übernimmt dann die Kosten bis zum Ende des Kita-Jahres.


„Kinder brauchen Verlässlichkeit und Bindung, nicht Zwangswechsel mitten im Jahr. Es ist eine klare Ungleichbehandlung, dass Kinder in Krippen nach ihrem 3. Geburtstag problemlos bis zum Sommer bleiben dürfen, Kinder in der Tagespflege aber herausgerissen werden sollen. Diese Entscheidung der Verwaltung gefährdet das Vertrauen vieler Eltern in die Betreuungsangebote unserer Stadt. Eine familienfreundliche Kommune sieht anders aus.“, betont Ratsfrau Bianca Braunschweig, ebenfalls Mitglied im JHA.

Die GRÜNEN sehen im Vorgehen der Verwaltung eine unnötige Hürde für Familien und eine Schwächung der Kindertagespflege insgesamt. „Anstatt ein bewährtes Modell ohne Not in Frage zu stellen, sollten wir Eltern und Kindern Sicherheit geben“, so Flake und Braunschweig weiter.


Am 25. September 2025 wird der Antrag 25-26464 „Übergang von der Kindertagespflege in eine Kindertagesstätte ab Vollendung des 3. Lebensjahres“ im JHA beraten. Die GRÜNEN hoffen dort auf breite Unterstützung – damit Braunschweigs Familien Planbarkeit bekommen und die Kindertagespflege auch in Zukunft ein verlässlicher Baustein der frühkindlichen Betreuung bleibt.


Bianca Braunschweig

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