Haus der Musik: Grüne fordern belastbare Fakten und verlässliche Perspektive für die Musikschule

Karstadt-Gebäude am Gewandhaus (Quelle: Grüne Ratsfraktion BS)

Auf Anfrage der Braunschweiger Zeitung (BZ) hat unsere Ratsfraktion am 19. November 2025 (Mi.) folgendes Statement zur aktuellen Entwicklung beim Haus der Musik abgegeben:


„Das Projekt im ehemaligen Karstadt-Gebäude kann eine echte Chance für unsere Innenstadt und Kultur sein. Aber für ein klares Bekenntnis für das Haus der Musik als Gesamtkonzept fehlen uns weiterhin entscheidende Fakten. In den aktuellen Beratungen hat für uns die höchste Priorität, dass die Musikschule zeitnah eine verlässliche Zukunftsperspektive bekommt“, betont Leonore Köhler, Fraktionsvorsitzende und finanzpolitische Sprecherin.


Besonders kritisch bewertet die Fraktion die jüngsten Anpassungen am Entwurf: „Wir sind enttäuscht von der Überarbeitung des Siegerentwurfs. Der ursprünglich versprochene ‚Dritte Ort‘ wurde auf eine Touristinfo und ein Café zusammengeschrumpft, das entspricht nicht dem Anspruch eines offenen Hauses für alle Braunschweiger*innen“, erklärt Lisa-Marie Jalyschko, Fraktionsvorsitzende und planungspolitische Sprecherin. „Bauen im Bestand bleibt für uns auch unter Nachhaltigkeitsaspekten der richtige Weg, aber dafür braucht es ein schlüssiges Konzept.“


Die Grüne Ratsfraktion hält die durch die Verwaltung geschaffene Informationslage zu den finanziellen Aspekten weiterhin für unzureichend. „Es gibt keine belastbare Kostenaufstellung, keine Zahlen zu Betriebs- und Folgekosten und keine geklärte Auslastungsperspektive für den Konzertsaal. Insbesondere wie die Betriebskosten für den Konzertsaal getragen werden können, ist uns völlig unklar, denn wir gehen hier jährlich von mehreren Millionen zusätzlicher finanzieller Belastung für die Stadt aus. Auch die veranschlagten 120 Millionen Euro für Musikschule, Konzertsaal und Dritten Ort – zumal es sich dabei um einen umfangreichen strukturellen Umbau handelt, während die Stadthalle für 140 Millionen ‚nur‘ saniert wird – werfen bei uns Fragen auf“, so Leonore Köhler. „In der aktuellen Haushaltslage können wir kein Projekt unterstützen, dessen wirtschaftliche Tragfähigkeit nicht nachgewiesen ist.“


Die Grüne Ratsfraktion erwartet daher, dass die Verwaltung im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft (AfKW) vollständige wirtschaftliche, bauliche und konzeptionelle Grundlagen vorlegt und entsprechende Nachfragen beantworten kann. „Wir stehen zur Musikschule, zur Belebung der Innenstadt und zu nachhaltiger Bestandserneuerung. Zustimmen können wir nur auf Basis belastbarer Fakten, nicht auf Grundlage offener Fragen und erheblicher Zweifel. Deshalb werden wir in den Gremien auch gezielt nachhaken“, erklären Lisa-Marie Jalyschko und Leonore Köhler abschließend.


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