Rechtzeitig zum beginnenden Veranstaltungs-Marathon in Sachen Stadionausbau haben wir GRÜNEN wie angekündigt einen eigenen Info-Flyer zur Bürgerbefragung am 6. Februar 2011 erarbeitet und veröffentlicht. Dieser soll u. a. bei der Einwohnerversammlung der Stadt Braunschweig am heutigen Dienstag (18. Januar 2011, 19.30 Uhr) in der Stadthalle und bei der Podiumsdiskussion des DGB am nächsten Dienstag (25. Januar 2011, 19.00 Uhr) im Gewerkschaftshaus verteilt werden.
Wir GRÜNEN beschäftigen uns derzeit natürlich intensiv mit der Bürgerbefragung zum Stadionausbau. Bei der Informationsveranstaltung von Eintracht Braunschweig am letzten Freitag (14. Januar 2011) im Eintracht-Stadion waren auch zwei Vertreter unserer Ratsfraktion dabei. Am gestrigen Montag (17. Januar 2011) hatten wir dann zwei Vertreter des Vereins (Rainer Ottinger, den 1. Vizepräsidenten des Gesamtvereins Eintracht Braunschweig und Soeren Oliver Voigt, den Geschäftsführer der Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA) bei unserer Fraktionssitzung im Rathaus zu Gast.
Unsere Botschaft zur Bürgerbefragung am 6. Februar 2011 lautet bekanntlich: „Sie können entscheiden – Nutzen Sie die Chance!“ Wir fordern die Braunschweigerinnen und Braunschweiger also zur Beteiligung an der Bürgerbefragung auf, aber nicht zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten. Denn wir sind fest davon überzeugt, dass die Bürgerinnen und Bürger in der Lage sind, sich ein eigenes Urteil zu bilden.
Es ist im Prinzip so, wie sie es sogar selbst schreiben: Ein Großteil der geplanten Sanierungsmaßnahmen für das Stadion sind absolut notwendig, vor allem, wenn man den gegenwärtigen Zustand der Hauptribüne einmal näher betrachtet (Baufälligkeit, Wassereinbrüche, Stromversorgung, Zustand der sanitären Anlagen…). Strittig ist aus ihrer Sicht lediglich der Teil mit den sogenannten „VIP-Logen“. Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Ein Ausbauplan, der diese Logen nicht enthalten würde, müsste ihre Zustimmung bekommen. Und da die Grünen die Notwendigkeit eines solchen Ausbaus bereits selbst erkannt haben, sollten die Gelder für diese Maßnahmen auch zur Verfügung gestellt werden. Deshalb beläuft sich der tatsächlich unstrittene Investitionswert nicht auf die gesamten 14,5 Mio €, sondern lediglich auf die Mehrkosten, die durch den Rückbau eines Tribünenteils sowie den Einbau von Logenräumen entstehen würden. Diese Kosten machen alles in allem rund 18% der gesamten Bausumme aus. Und aus diesem Grund ist auch die Rechnung, die sie in ihrem Info-Flyer aufmachen, viel zu kurz gedacht.
Eine zusätzliche Frage sollte jedoch erlaubt sein: Wieso sollte bei einem größeren Umbau auf den Einbau von Logen verzichtet werden, die heute zum Standard jedes Sport- und Fußballstadions gehören, die die Einnahmemöglichkeiten für alle Mieter des Stadions (inklusive Möglichkeit der Vermietung als außergewöhnliche Tagungsstätte abseits von Sportveranstaltungen) nachhaltig verbessern und die letztlich auch zu höheren Steuereinahmen durch die Stadt führen?
Man könnte sicherlich anführen, dass die Mehrkosten für einen Logeneinbau von Eintracht selbst übernommen werden könnten, doch warum sollte dies der Verein tun, solange er selber nur Mieter ist?