Die Nordkurve wird ausgebaut, der weitere Umbau (VIP-Tribüne) zurückgestellt; die dringend notwendige Sanierung von Toiletten, Duschen und Umkleiden soll erfolgen. So lautet die aktuelle Beschlusslage des Rates zum Thema Eintracht-Stadion.
Lange vor der Erkärung des Oberbürgermeisters zum Stadion-Ausbau (19. Juni 2009) und den daraus resultierenden Beratungen in der letzten Ratssitzung (23. Juni 2009) hatte die GRÜNE Ratsfraktion einen Besichtigungstermin mit Stephan Lemke – dem Betriebsmanager der Stadthallen-GmbH – vereinbart, um sich einen eigenen Eindruck vom Zustand der Sanitäreinrichtungen und des gesamten Stadions zu verschaffen. (Die Zuständigkeit für das Stadion an der Hamburger Straße wurde Anfang des Jahres 2006 von der Stadtbad- auf die Stadthallen-GmbH übertragen, die seitdem drei Veranstaltungsstätten – Stadthalle, VW-Halle und Stadion – betreut.)
Stattgefunden hat diese Stadion-Besichtigung nun zu Beginn der Sommerferien, am 29. Juni 2009. Mit dabei waren die GRÜNEN Ratsherren Holger Herlitschke (Fraktionsvorsitzender), Burkhard Plinke (Sportpolitischer Sprecher), Karl-Heinz Kubitza (Finanzpolitischer Sprecher), Horst-Dieter Steinert (Mitglied im Sportausschuss) und Frank Gundel. Begleitet wurden sie von Volker Schmidt und Barbara Schulze (Fraktionsgeschäftsstelle).
Deutlich wurde, dass die Unterhaltung des Städtischen Stadions von der Verwaltung ähnlich vernachlässigt worden ist wie die Unterhaltung der Braunschweiger Schulen. Ausgeprägte Schimmelbildung in den Sportler-Duschen und Toiletten sowie nicht betriebsbereite Einrichtungen wie Entmüdungsbecken oder Sauna machten einen erschreckenden Eindruck. Deutlich wurde auch, dass einige Räume – wie z. B. der Raum für die Dopingkontrolle – nur Provisorien sind. Und auch die Zuschauer-Toiletten hinterließen einen stark überholungsbedürftigen Eindruck. Nicht zuletzt deshalb hatten die GRÜNEN auch der Sanierung der Sanitär- und Umkleidebereiche ausdrücklich zugestimmt.
Unverändert blieb jedoch auch nach dem Besichtigungstermin die Einschätzung, dass die demnächst beginnende Erweiterung der Nordkurve bei den GRÜNEN keine Priorität bei der Ausgabe von städtischen Geldern genießt. Auch wenn das Stadion dadurch optisch schöner wird, bleibt der konkrete Nutzen doch ausgesprochen begrenzt. Zudem kann von einer Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme überhaupt keine Rede sein.