Grüne besuchen Arbeitsagentur und Jobcenter in Braunschweig

Brigitte Pothmer MdB und Jörg Hornburg, Jobcenter
Brigitte Pothmer, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Niedersachsen, im Gespräch mit Jörg Hornburg, Geschäftsführer des Jobcenters Braunschweig

Pothmer fordert mehr Weiterbildung für Arbeitslose und Mindestlöhne für Beschäftigte

Über den Braunschweiger Arbeitsmarkt informierte sich am 5. Mai 2012 die niedersächsische Bundestagsabgeordnete Brigitte Pothmer. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen Bundestagsfraktion besuchte gemeinsam mit Jutta Plinke und Susanne Schmedt von der Grünen Ratsfraktion und Gesche Hand vom Grünen Kreisverbandsvorstand die Agentur für Arbeit und das Jobcenter Braunschweig. „Sowohl die Arbeitsagentur als auch das Jobcenter versuchen alles, um den Arbeitslosen neue berufliche Perspektiven zu eröffnen, aber immer wieder fehlt es an Geld, um Weiterbildungen und Umschulungen zu finanzieren“, sagte Pothmer im Anschluss an die Gespräche. Die Arbeitsmarktexpertin kritisierte in diesem Zusammenhang die „drastischen Kürzungen“ bei der Arbeitsförderung: „Arbeitsministerin von der Leyen spart an den Chancen für Arbeitsuchende und verschärft so den Fachkräftemangel.“

Die Braunschweiger Arbeitsagentur gehe gute neue Wege, um frühzeitig mit den Unternehmen der Region den Fachkräftebedarf vor Ort zu ermitteln. Dies ermögliche eine passgenaue Vermittlung, so Pothmer. Allerdings seien die Fördermöglichkeiten oft nicht ausreichend, um erforderliche Nachqualifizierungen entsprechend zu unterstützen. So fehle es beispielsweise auch in der Region Braunschweig an Pflegekräften sowie Erzieherinnen und Erziehern. Auch die niedersächsische Landesregierung habe das Problem fehlender Erzieherinnen lange Zeit ignoriert. „Wir wollen die Förderung der beruflichen Weiterbildung für diese wichtigen Zukunftsberufe auf drei Jahre ausdehnen, aber die Arbeitsministerin steht hier auf der Bremse“, erläuterte Pothmer.

Das Jobcenter sei bei der Unterstützung und Vermittlung Alleinerziehender besonders aktiv.  Es leiste Hilfe bei der Suche nach einer Kinderbetreuung und entwickele mit den Betroffenen eine maßgeschneiderte Berufsplanung. „Das hilft den alleinerziehenden Müttern und Vätern sehr“, lobte die Grüne und appellierte in diesem Zusammenhang auch an die Unternehmen, bei Einstellungen ein stärkeres Augenmerk auf diesen Personenkreis zu richten.

Besorgt zeigte sich die Grüne Arbeitsmarktpolitikerin darüber, dass 2.500 Beschäftigte,  darunter 1.000 Personen, die Vollzeit arbeiten,  in Braunschweig ihren Lohn mit Arbeitslosengeld II aufstocken müssten. „Das bedeutet für diese Menschen Armut trotz Arbeit und dagegen hilft nur ein gesetzlicher Mindestlohn. Aber den wird es mit einer schwarz-gelben Bundesregierung nicht geben“, kritisierte Pothmer.

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