Grüne Ratsanfrage offenbart: Schließung des Bades Gliesmarode unvermeidbar

Das Gliesmaroder Bad (September 2024)

Angesichts der bevorstehenden Beendigung des Erbbaurechtsvertrags zwischen Friedrich Knapp und der Stadt Braunschweig am 31.12.2024 hat die Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN am 17.09.2024 eine Anfrage im Stadtrat gestellt, um Klarheit über den Weiterbetrieb des Badezentrums Gliesmarode zu erhalten.


Dazu erläutert Gordon Schnepel, sportpolitischer Sprecher der Grünen: „Das Bad spielt eine zentrale Rolle für Schwimmlernkurse und Schulschwimmen sowie für viele weitere Wassersportangebote in Braunschweig. Es ist daher entscheidend, dass transparent dargelegt wird, ob es einen Weiterbetrieb geben wird. Die Stadtverwaltung teilte in ihrer Antwort auf unsere Anfrage mit, dass derzeit noch umfangreiche Prüfungen und Abstimmungen stattfinden. Die Möglichkeit, das Bad durch
die geplante Stiftung „Haus der Musik“ weiterzuführen, wird geprüft, aber es gibt noch keine abschließenden Informationen. Erst auf explizite Nachfrage durch uns, ob denn aktuell konkrete vorbereitende Maßnahmen und Einplanungen von Geldern erfolgen, die es ermöglichen, dass ab dem 01.01.2025 ein nahtloser Weiterbetrieb des Bades erfolgen könne, wurde seitens der Verwaltung offenbart, dass mit dem nahtlosen Weiterbetrieb nicht zu rechnen sein wird.“ 


Bianca Braunschweig, schulpolitische Sprecherin der Grünen, betont die zentrale Bedeutung des Bades für das Schulschwimmen: „Das Bad Gliesmarode ist eine der Hauptstützen für den Schwimmunterricht in Braunschweig. Eine Schließung würde den Schwimmunterricht von sechs Schulen, darunter die Grundschulen Comeniusstraße, Gliesmarode und Heinrichstraße sowie die IGS Franzsches Feld und die Gymnasien Neue Oberschule und Ricarda-Huch-Schule, massiv beeinträchtigen. Es braucht dringend Notfallpläne, wie dieser Schwimmunterricht andernfalls realisiert werden kann, um den Kindern weiterhin die Möglichkeit zu geben, schwimmen zu lernen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.“


„Besonders besorgniserregend sind die ungewissen Investitionskosten für eine Sanierung des Bades. Erste Schätzungen der Verwaltung gehen von rund 11,8 Mio. Euro für Sofortmaßnahmen, mittelfristige und langfristige Sanierungen aus.“ ergänzt Leonore Köhler, Co-Vorsitzende und finanzpolitische Sprecherin der Grünen. „Diese Zahlungen basieren jedoch auf vorläufigen Einschätzungen und könnten sich noch ändern, da viele notwendige Gutachten wie etwa zur Statik und zum Brandschutz fehlen. Auch die Betriebskosten für das Bad sind nicht unerheblich: Die Stadtbad GmbH rechnet mit jährlichen Kosten von über 2 Mio. Euro, bei einem Defizit von etwa 1,3 Mio. Euro. Es ist uns wichtig, dass die tatsächliche Realität transparent vermittelt wird. Ein nahtloser Weiterbetrieb des Bades ab dem 01.01.2025 scheint angesichts der Herausforderungen derzeit unmöglich. Über diese bittere Wahrheit sollten Braunschweigs Bürger*innen informiert werden. Wir als Grüne werden uns dafür einsetzen, dass das Bad Gliesmarode auch in Zukunft wieder den Braunschweiger*innen als Schwimmstandort zur Verfügung steht. Auch wenn noch nicht klar ist, wie und zu welchem Preis das gelingen kann, ist eins sicher: Politik und Verwaltung müssen dazu eng zusammenarbeiten.“


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