
Unser Fraktionsvorsitzender Holger Herlitschke hat am heutigen Freitag (24.04.2015) folgende Stellungnahme abgegeben:
„Durch die aktuelle Entwicklung und Diskussion fühlen wir Grünen uns in unserer Position zur Bäderfrage vollauf bestätigt. Wir haben bekanntlich immer darauf gedrungen, dass es Nachbesserungen am Drei-Bäder-Konzept von 2007 geben muss. Unsere Forderung nach einem weiteren Schwimmbad im Osten der Stadt steht erfreulicherweise kurz vor der Realisierung. Nun arbeiten wir wie versprochen weiter an unserer Idee eines zusätzlichen Hallenbades insbesondere für den Schwimmunterricht im unterversorgten Westen der Stadt. Zur nächsten Ratssitzung am 05.05.2015 haben wir daher ein neues Schulschwimmbad in der Weststadt beantragt.
Dieses Schwimmbad soll den zahlreichen Schulen im Westen Braunschweigs ermöglichen, ihren Schülerinnen und Schülern ohne allzu großen Aufwand Schwimmunterricht zu erteilen. Insbesondere für die jüngeren Schüler/innen ist das Schulschwimmen ein sehr wichtiges Unterrichtsfach. Schwimmen sollte schließlich jede/r lernen, am besten so früh wie möglich! Lange Anfahrtswege sind da äußerst hinderlich, selbst wenn der Schwimmunterricht in den Randstunden erteilt wird.
Aus Sicht unserer Ratsfraktion würde das neue Schulschwimmbad in der Weststadt innerhalb Braunschweigs auch für mehr „geografische Gerechtigkeit“ sorgen. Politik und Verwaltung sollten dafür Sorge tragen, dass die Hallenbäder (genau wie die Freibäder) im Stadtgebiet so gut wie möglich verteilt sind. Wenn man dieses Ziel verfolgt, kann man große und bevölkerungsreiche Stadtteile wie die Weststadt oder das Westliche Ringgebiet nicht außen vor lassen. Seit der Schließung des Sackringbades 1996 gibt es im Westen der Stadt – vor allem bezüglich des Schulschwimmens – eine Lücke in der Bäderversorgung, die zeitnah geschlossen werden sollte.“

Und so lautet der Grüne Antrag zur Ratssitzung am 05.05.2015:
„Der Rat der Stadt Braunschweig wird gebeten, zu beschließen:
In der Weststadt wird ein neues Schulschwimmbad geplant und errichtet, das außerhalb der Schulzeiten auch von Vereinen und zu therapeutischen Zwecken genutzt werden kann.
Begründung:
Die andauernde und aktuell wieder aufgeflammte Diskussion um die Braunschweiger Bäderlandschaft belegt, dass das vom Rat im Jahr 2007 mehrheitlich beschlossene Drei-Bäder-Konzept (bestehend aus der Wasserwelt, dem Bürgerbadepark und dem Sportbad Heidberg) nicht alle Bedarfe an eine zeitgemäße und bürgernahe Schwimmlandschaft abdecken kann. Durch den Ratsbeschluss zum Badezentrum Gliesmarode im letzten Jahr ist das Drei-Bäder-Konzept außerdem ohnehin überholt.
Am 21.10.2014 hat der Rat einstimmig entschieden, einem privaten Investor (Friedrich Knapp) mit Hilfe eines Erbbaurechtsvertrages die Sanierung des Gliesmaroder Bades zu ermöglichen. Dieses soll nach seiner Wiedereröffnung im nächsten Jahr nicht nur für Einzelschwimmer/innen, sondern auch für das Schul- und Vereinsschwimmen zur Verfügung stehen.
Während im Norden, Süden und Osten damit attraktive Angebote für Schwimmer/innen jeden Alters existieren (werden), ist der Westen unserer Stadt diesbezüglich nach wie vor unterversorgt. Weder in der Weststadt noch im Westlichen Ringgebiet gibt es ein öffentliches Schwimmbad – auch kein reines Schulschwimmbecken (wie an der Otto-Bennemann-Schule / Abteilung Blasiusstraße und im Schulzentrum Heidberg). Dabei sind in diesen bevölkerungsreichen Stadtteilen viele gut besuchte Schulen angesiedelt.“
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
im Rat der Stadt Braunschweig
Rathaus, Zi. A 1.60/61
38100 Braunschweig
Tel.: 05 31/470-32 98
Fax: 05 31/470-29 83
E-mail: barbara.schulze(at)braunschweig.de
Internet: http://www.gruene-braunschweig.de
Werte Grünenfraktion,
soeben las ich Ihren Antrag und in der BZ den dazu gehörigen Artikel und im Folgenden kopierten Leserbrief dazu.
Ich finde, Sie sollten mit der BIBS, den Piraten und der Linken in diesem Punkt zusammen gegen das herrschende Rathaus-,Stadtbadnetzwerk streiten und wünsche guten Nerven und viel Erfolg
Hier die Kommentarkopie als interessanten Hinweis an Sie und Ihre Mitstreiter.
Technofreak (Gast)
Dezentrale Energiekonzepte an Stelle des zentralen Grössenwahnes würden auch das Schul- und Bürgerschwimmen vereinfachen.
Also kleine Bäder an die Schulzentren, dann wird der Aufwand zum Schülertransport unglaublich verringert, die Umwelt vom hin-un-her-Gefahre der Busse entlastet und nach dem Schulsport könnten Vereine, Interessengruppen etc. diese Bezirks- oder Standortbäder nutzen.
Dazu brauchte es auch keine Bademeister, allenfalls eine inzwischen unproblematische HighTech-Ausrüstung, die von Exzellenz-Fachfirmen und Exzellent-Fachmenschen betreut würden.
Aber die Würfel sind gefallen; wie es z.B. der Neubau der IGS Weststadt zeigt, der wiederum ohne kleines Schul- oder Bezirksbad gemacht wurde.
Und nun neben der 35Mio.+-Pleite Wasserwelt weitere Bäder zu bauen wird zwar nicht unbezahlbar aber nicht durchzusetzen sein.