
Fukushima warnt! Wirklich?
Wir finden nicht oder nicht mehr genug. Und das obwohl sich am 9. März 2013 (Samstag) rund 20.000 Menschen aus Anlass des 2. Fukushima-Jahrestages zu einer Katastrophen-Simulation rund um das AKW Grohnde zusammengefunden haben. Es war eine der größten Demonstrationen gegen dieses AKW überhaupt. Auch die Kreisverbände der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus Braunschweig und Wolfsburg waren am Aegidientorplatz in Hannover vertreten und bildeten zusammen mit vielen Hannoveraner/innen die Menschenkette in Richtung Breite Straße und Georgstraße. Trotz Kälte und Dauernieselregen hielten sie von 12:05 bis 12:50 Uhr durch. Die zeitweise Sperrung des Autoverkehrs auf diesem Verkehrsknotenpunkt nahmen die meisten Autofahrer/innen gelassen hin, auch wenn Stimmen zu hören waren, die sagten „Wir müssen ausliefern“ oder „Ich muss nach Hause“. So hat es sich doch gezeigt, dass das Problem Atomausstieg nicht gelöst ist und immer wieder neu kommuniziert werden muss.
Das Problem „Atomkatastrophe im AKW Fukushima“ mit den daraus entstandenen Umweltbelastungen ist für die meisten Medien keine oder kaum noch eine Meldung wert. Leider ist das so. Denn noch immer haben Zigtausende von Menschen ihre Heimat verloren und können nicht mehr zurück ohne gesundheitliche Risiken in Kauf zu nehmen. Denn auch zwei Jahre nach der Reaktorkatastrophe leiden Menschen in Japan unter den Folgen des Super-GAUs. Strahlender Abfall lagert auf Schulhöfen, in Gärten und auf Feldern. Es ist bereits jetzt wieder eine Gleichgültigkeit in vielen Köpfen vorhanden, die nicht sehen wollen, dass das gleiche Szenario uns in Deutschland bevorstehen könnte.
Dazu muss noch nicht einmal ein deutsches AKW Probleme machen. Mit dem Auto ist es nur eine halbstündige Fahrt von Aachen bis zum belgischen AKW Tihange. Die französische Atomanlage Cattenom steht nur zwölf Kilometer hinter der saarländischen Landesgrenze. Und vom Bayerischen Wald bis zum tschechischen Reaktor Temelin sind es auch nur 70 Kilometer.
Von diesen Atomkraftwerken, die sich unweit der deutschen Grenzen befinden, sind viele 40 Jahre und länger am Netz.
Immer wieder werden aus diesen AKWs der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien Störfälle gemeldet, die nach den Kriterien von INES – der internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse – mit 1 oder 2 eingestuft wurden. Dabei gilt der Wert 0 gilt als unbedenklich, 7 als besonders schwerer Fall. Übrigens wurde der Atomunfall in Fukushima von Experten mit der Stufe 5 eingeordnet. Aber unsere Nachbarn setzen weiterhin auf die Stromversorgung durch Kernenergie – auch jetzt, zwei Jahre nach der Katastrophe von Fukushima.
Fukushima sollte und muss weiter warnen!
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