Flashmob-Verbot zeigt „obrigkeitsstaatlichen Provinzmief“

Fraktionsvorsitzender Holger Herlitschke
Fraktionschef Holger Herlitschke

Mal wieder hat sich die Stadt Braunschweig ins Fettnäpfchen gesetzt und erzeugt bundesweit negative Schlagzeilen. Damit führt die Stadt die eigenen Bemühungen, durch teure Events wie das Otto-Jahr das Image Braunschweigs zu verbessern, ad absurdum. „Was in Erinnerung bleibt sind immer wieder die Versuche der Stadt, beispielsweise unliebsame Schriftsteller mit Auftrittsverboten zu belegen, oder – wie in diesem Fall – einem unter jungen Leuten weit verbreiteten harmlosen Vergnügen mit übertriebenen ordnungspolitischen Maßnahmen zu begegnen. Damit verhärtet sich der Eindruck, dass Braunschweig eine Stadt ist, die vom Geist eines obrigkeitsstaatlichen Provinzmiefs geprägt ist“, so Holger Herlitschke, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Rat der Stadt.

Noch lächerlicher als das Verbot selbst seien die Versuche der Verwaltung, Schadensbegrenzung zu betreiben. Die offensichtliche Hilflosigkeit der Verwaltung im Umgang mit den frischen und spontanen Ideen der Bloggerszene steigere sich hier zur Realsatire, die selbst eines Loriot würdig wäre.

Hier wäre weniger mehr gewesen. Welchen Eindruck dieses Verbot gerade auf junge, gut ausgebildete Menschen macht, die häufig eifrige Internetsurfer sind, kann man sich denken. Bestimmt nicht den, in die ach so attraktive Stadt Braunschweig mit ihrem besonderen kreativen Flair ziehen zu wollen.

Mit Blick auf die jüngsten Medienberichte, in denen der jetzt in Braunschweig gefeierte Kaiser Otto IV. als ein Mensch mit nur mäßiger Intelligenz beschrieben wird, folgert Herlitschke: „Dieses Flashmob-Verbot ist sogar noch dümmer als Otto IV.“