Engpass in der Erzieher/innen-Ausbildung?

Dr. Elke Flake (GRÜNE)

Bundesweit wird zurzeit die Debatte geführt, ob im Zuge des verstärkten Ausbaus der Kinderbetreuung genügend Erzieher/innen ausgebildet werden.

Auf dem „Kindergipfel“ der Braunschweiger Zeitung am 05.06.2012 betonte Kultusminister Althusmann stattdessen, dass er in Niedersachsen auch in Zukunft keinen Engpass in der Erzieher/innen-Ausbildung sehe, weil rein rechnerisch pro Jahr genügend Plätze an Berufsschulen bereitstünden. Im Gegensatz dazu klagen die meisten Träger von Kindertagesstätten in Braunschweig schon jetzt über Probleme, neue oder freiwerdende Stellen adäquat zu besetzen.

Die befürchtete Situation, für Stellen keine Bewerber/innen mehr zu haben, sei zwar noch nicht eingetreten, zeichne sich aber deutlich in der Zukunft ab. Es gibt sicherlich viele Ursachen für diesen drohenden Engpass (z. B. zu niedrige Bezahlung, mangelnde gesellschaftliche Anerkennung, zu hohe Ausbildungshürden etc.). Nach unserer Ansicht muss aber schon jetzt alles dafür getan werden, um die zur Verfügung stehenden Ausbildungskapazitäten zu erhöhen.

In diesem Zusammenhang spielt das gerade laufende Investitionssteuerungsverfahren für neue Räume und Ersatzräume an der Berufsbildenden Schule V (BBS V) in Braunschweig eine wichtige Rolle. Auf die Frage, ob hier von vorherein weitere Unterrichtsräume für zusätzliche Ausbildungsplätze eingeplant würden, wurde bisher geantwortet, das hinge ausschließlich vom gemeldeten Bedarf und damit den jetzigen Anmeldezahlen der Schule ab.

Vor diesem Hintergrund hat unsere Stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Elke Flake (Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses) zur Ratssitzung am 19.06.2012 folgende Fragen an die Stadtverwaltung gerichtet:

  1. Wie schätzt die Verwaltung den Bedarf an Erzieher/innen-Stellen in Braunschweig aktuell und in den zukünftigen Jahren ein?
  2. Sollte vor dem Hintergrund eines in den Folgejahren zu erwartenden höheren Bedarfs an Ausbildungsplätzen das Investitionssteuerungsverfahren für die BBS V nicht von vornherein so ausgerichtet werden, dass  zusätzliche Unterrichtsräume für mehr Klassen eingeplant werden (Investition in die Zukunft)?
  3. Was kann aus Sicht der Verwaltung zusätzlich getan werden, um neben der zahlenmäßigen Zunahme auch die Qualität der Aus- und Weiterbildung zu verbessern (Werbemaßnahmen, Qualitätsverbesserung der Praktika etc.)?

Die Antworten des zuständigen Dezernenten Ulrich Markurth (SPD) sind hier zu finden:

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