Der NDR fragt – Unser Kandidat antwortet

Unser OB-Kandidat Holger Herlitschke (Foto: Frank Bauerochs)
Holger Herlitschke (Foto: Frank Bauerochs)

Antwort unseres Kandidaten Holger Herlitschke auf eine Frage des NDR zur Oberbürgermeister-Wahl am 25. Mai 2014:

Entwicklung des Innenstadtbereichs: Was muss getan werden? Wie kann man Leerstand verhindern, wie können Ladenflächen besser genutzt werden?

Der Einzelhandel hat sich in den letzten Jahren erfreulich entwickelt. Der Einkaufsstandort ist positiv in der Region verankert. Das Umland kommt gerne nach Braunschweig. Das ECE hat das Angebot erweitert. Auch wenn man sagen muss, dass dies nicht vertikal sondern eher in der Breite geschehen ist. Vieles wird in Braunschweig doppelt angeboten. Filialisten machen sich breit und verdrängen den inhabergeführten Einzelhandel. Das mit dem ECE versprochene gehobene Shopping ist eher einer in allen anderen vergleichbaren Städten auch aufzufindenden Durchschnittsqualität gewichen. Dennoch, es ging, auch durch begleitende städtebauliche Maßnahmen, ein kleiner Ruck durch den Einzelhandel. Allerdings sind auch Seiteneffekte aufgetreten, die ich schon beim Beschluss zum Bau des ECE kritisiert habe. Die Innenstadt hat sich östlich verlagert, die Kundenströme sind dieser Verlagerung gefolgt. Das Ergebnis ist, dass schon vorher strukturschwache innerstädtische Bereiche weiter abgehängt worden sind. Das „KULT-Viertel“ um die Friedrich-Wilhelm-Straße ist hier exemplarisch zu nennen.

Daher muss insgesamt für die ganze westliche Innenstadt jetzt städtebaulich gehandelt werden. Die Südstraße und vor allem die Sonnenstraße müssen mittelfristig eine deutliche Aufwertung erhalten. Das kann und soll auch durch die von mir gewünschte sog. westliche Innenstadtumfahrung der Stadtbahn erreicht werden. Eine zweite ÖPNV-Anbindung der Innenstadt, jenseits des jetzt schon überforderten Bohlweges, kann hier, neben den notwendigen verkehrlichen Aspekten, für einen Aufschwung durch Kundenfrequenz sorgen. Solange das alles noch nicht umgesetzt ist, muss es darum gehen, einzelne, besonders betroffene Bereiche aufzuwerten. Bauliche Maßnahmen, wie die äußerst gelungene Umgestaltung des Bankplatzes, haben hier hoffentlich einen Umschwung eingeleitet und für punktuelle Belebung gesorgt. Die von mir mit Nachdruck begleitete und gegen viele Widerstände dann doch knapp beschlossene Umgestaltung des Friedrich-Wilhelm-Platzes setzt diesen Weg fort. Dennoch ist im gesamten westlichen Innenstadtgebiet noch viel Arbeit zu tun, um die einsetzende Abwanderung von Einzelhandel zu stoppen und den gegenteiligen Trend einzuleiten. Die Initiative „KIQ-Kooperation im Quartier“ ist eine weiterer guter Baustein, um hier eine Gegenbewegung einzuleiten.

In der Zwischenzeit, bis diese Maßnahmen umgesetzt werden können, müssen aber derzeit schon vermehrt und besonders abseits der 1 A-Lagen auftretende Leerstände ganz besonders in den Fokus genommen werden, um diese im Umfang möglichst gering und zeitlich kurz zu halten. Ein aktives Leerstandsmanagement, wie es der AAI (Arbeitsausschuss Innenstadt) betreibt, aber auch Belegungsinitiativen mit Kunst, Kultur und anderen Zwischennutzungen, sollen und können dem Gefühl des Niederganges entgegenwirken. Auch besondere Werbemaßnahmen, wie sie z. B. die Werbegemeinschaft Casparistraße schon immer macht, können auch für den westlichen Innenstadtbereich einen gewissen Erfolg haben. Hier ist Eigeninitiative des Einzelhandels wie auch Unterstützung der Stadt gefragt. Kleine gestalterische Maßnahmen, wie die jetzt in der Umsetzung stehende Bauminitiative an der Friedrich-Wilhelm-Straße, sind dazu ein Weg. Aber auch die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, die Perlen jenseits des Mainstreams nicht zu vergessen oder auch neu zu entdecken.

Übrigens: Der Grüne Laden ist vor kurzem in größere Räume an der Friedrich-Wilhelm-Straße 47 gezogen. Natürlich auch und gerade wegen der guten Räumlichkeiten. Aber auch die besondere Lage in einem Problembereich war ein Entscheidungsgrund.

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden. Entnimm Weiteres bitte der Datenschutzerklärung.