Turbo-Abitur torpediert Integrierte Gesamtschulen

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Die Pläne der Landesregierung, auch an Gesamtschulen das Abitur nach 12 Schuljahren einzuführen, stoßen auch in Braunschweig auf heftige Kritik. Aus Sicht von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN torpediert die Landesregierung um Ministerpräsident Christian Wulff damit bewusst das erfolgreiche pädagogische Konzept der niedersächsischen Gesamtschulen.

„Die Anmeldezahlen an den Gesamtschulen steigen landesweit seit Jahren an, während das dreigliedrige Schulsystem immer mehr an Akzeptanz verliert. Die Landesregierung weiß sich offenbar nicht anders zu helfen, als die Bildungsstandards an den Gesamtschulen zu senken“, sagt Dr. Christa Karras, Vorstandssprecherin des Braunschweiger Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Das ist ein mehr als hilfloser Versuch, die verfehlte Schulpolitik der Landesregierung zu kaschieren.“

Die Partei BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich seit Jahren für einen weiteren Ausbau der Gesamtschulen in Niedersachsen und in den einzelnen Kommunen ein. „Über den Beschluss des Rates der Stadt Braunschweig, zum nächsten Jahr eine vierte Integrierte Gesamtschule in unserer Stadt einzurichten, haben wir uns riesig gefreut. Wobei uns durchaus bewusst ist, dass selbst dann nicht alle Schülerinnen und Schüler, die eine Gesamtschule besuchen möchten, dies auch werden tun können. Wir brauchen in Braunschweig mindestens noch eine fünfte Integrierte Gesamtschule, und wir werden uns zusammen mit der unserer Ratsfraktion dafür einsetzen, dass diese so schnell wie möglich eingerichtet werden kann“ meinte Dr. Karras ergänzend.

„Umso mehr erfüllt es uns allerdings mit großer Sorge, dass nun wiederum von Seiten der CDU/FDP-Mehrheit im Land versucht wird, aus rein ideologischen Gründen den Gesamtschulen Steine in den Weg zu legen. Aus unserer Sicht ist dies eine klare Missachtung des Eltern- und Schülerwillens!“, so Karras weiter.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kreisverband Braunchweig, begrüßt deshalb, dass sich in der letzten Zeit so viele Schülerinnen und Schüler, Eltern, aber auch Lehrerinnen und Lehrer an die Parteien vor Ort wenden, um ihren Unmut über die Pläne der Landesregierung zu äußern. Als es in Braunschweig in der jüngsten Vergangenheit um die Erweiterung des Angebotes an Betreuungsplätzen an den Offenen Ganztagsgrundschulen ging, hat sich gezeigt, dass ein solcher Protest durchaus nicht ohne Wirkung auf die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung bleiben muss. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN werden diesen Protest – wo immer dies gewünscht ist – unterstützen und sich auf allen politischen Ebenen dafür einsetzen, dass die Landesregierung dieses unsinnige Gesetz kippt.“